Leseüberraschung
Konzept
Schulprogramm
fehlt
Konzept
Mit der Leseüberraschung pflegt die KGS Friedlandstraße eine Vorlesekultur für alle Kinder. Durch Vorlesen vermitteln wir unseren Kindern Freude an Büchern und regen sie zu eigenem (Weiter-) Lesen an. Die Leseüberraschung ist Teil des Lesekonzepts der KGS Friedlandstraße.
Vorbereitung und Durchführung
Vorbereitung:
Alle beteiligten Lehrer/innen suchen sich ca. eine Woche vor dem Termin ein Buch ihrer Wahl aus. Dabei ist es sinnvoll, auf Bücher aus der Schulbibliothek zurückzugreifen, so dass die Kinder später die Möglichkeit haben, sich das Buch auszuleihen und weiterzulesen.
Die Auswahl der Literatur wird abgestimmt, so dass alle Altersstufen gleichmäßig vertreten sind und geschlechtsspezifische Interessen berücksichtigt werden.
Betreuer aus der OGS und der Randstunde sind ebenfalls gerne bereit, sich zu beteiligen. Dafür sollten die Leitung der OGS sowie die Betreuerinnen der Randstunde frühzeitig über die festgelegten Termine informiert werden. Eine Woche vor dem jeweiligen Termin sollte noch einmal nachgefragt werden, wer vorliest.
Alle Vorlesenden tragen sich mit ihren Daten (Namen, Buchtitel, Altersstufe, Raum) in eine Liste am Schwarzen Brett ein. Der jeweilige Buchumschlag mit Klappentext wird kopiert und in einer Prospekthülle einer bestimmten Farbe zugeordnet (nur einstecken, nicht kleben). In der jeweiligen Hülle befinden sich ca. 15 laminierte Eintrittskarten derselben Farbe.
Wenn Kärtchen fehlen, sollten diese vom Vorlesenden ersetzt werden (Kopiervorlage siehe "Material"). Alle Hüllen werden nach Vervollständigung (kopierter Text und Eintrittskarten) in das Sammelkörbchen im Lehrerzimmer zurückgelegt.
Das Sammelkörbchen wird einige Tage vor dem Lesetermin reihum durch alle Klassen gegeben (beginnend mit Klasse 1a, 1b, 2a usw.). Die Kinder haben nun die Möglichkeit, sich für ein Buch ihrer Wahl zu entscheiden und bekommen ihre jeweilige Eintrittskarte ausgehändigt. Wer welches Buch vorliest, wird dabei nicht bekannt gegeben.
Es sollte darauf geachtet werden, dass bei jedem Buch noch Karten für nachfolgende Klassen der entsprechenden Altersstufe übrig bleiben.
Durchführung:
- Die Leseüberraschung findet 4 x im Jahr (genaue Daten im Kalender) von 10.15 - ca. 11 Uhr statt.
- Die Kinder holen ihre Eintrittskarten nach der großen Pause aus dem Klassenzimmer und sammeln sich auf dem Schulhof. Dort stehen die Vorlesenden mit ihrer jeweiligen Prospekthülle bereit.
- Die Kinder schließen sich ihrer Vorlesegruppe an, gehen dann gemeinsam in den vorgesehenen Leseraum (Klassenraum bzw. Räume der OGS) und geben ihre Eintrittskarte zurück.
- Nach dem Vorlesen um 11 Uhr kehren die Kinder leise in ihren eigenen Klassenraum zurück.
Sinn und Entstehung der Leseüberraschung
"Vorlesen" weckt Neugier auf Bücher und bringt auch Nichtleser auf den Geschmack von Büchern und Literatur
Die Idee des Offenen Vorlesens ist an einer Südtiroler Grundschule entstanden und wurde von unserer Kollegin Frau Torabli von der KGS Olpener Straße als Vorschlag zur KGS Friedlandstraße mitgebracht.
An der KGS Friedlandstraße verstehen wir derzeit unter dem Begriff "Leseüberraschung" Folgendes:
Neben den schon lange üblichen Vorlesezeiten in den Klassen wird regelmäßig - 4 x im Jahr (genaue Angaben siehe Kalender) eine offene Vorlesezeit für alle Schülerinnen und Schüler angeboten.
Alle Kolleginnen und Kollegen sowie die Betreuerinnen und Betreuer der OGS und Randstunde, die dafür gewonnen werden können, lesen maximal 40 Minuten aus einem Buch ihrer Wahl vor; einem Buch, das sie schätzen und mögen.
Dabei werden Klassenverbände aufgelöst, die Kinder unterschiedlicher Klassen und Jahrgänge treffen in immer wieder neuen Gruppen aufeinander.
Diese jahrgangsgemischten Gruppen ergeben sich durch die Auswahl der Bücher.
Die Titelseiten der angebotenen Bücher werden im Vorfeld kopiert und in Prospekthüllen auf farbiges Papier geklebt.
Die Kinder haben während des Regelunterrichts einige Tage vorher die Möglichkeit, sich für ein Buch ihrer Wahl zu entscheiden. Wer welches Buch vorliest, wird dabei nicht bekannt gegeben.
Die Kinder erhalten nach ihrer Wahl von den LehrerInnen zu den Farben des ausgesuchten Buches passende "Eintrittskarten".
Damit können sie zum Zeitpunkt der Leseüberraschung in den für ihr ausgewähltes Buch vorgesehenen Leseraum gehen.
Um die Gruppengröße zu regulieren wird für jedes Buch nur ein bestimmtes Kartenkontingent zur Verfügung gestellt, welches sich nach der Anzahl der VorleserInnen richtet.
Im September 2012 wurde das Offene Vorlesen an unserer Schule zum ersten Mal durchgeführt.
Durch die ausführliche Evaluation nach dem 1. Offenen Vorlesen können wir sagen, dass der Grundtenor zu diesem Vorhaben durchweg positiv war. Alle teilnehmenden VorleserInnen und auch die Schülerinnen und Schüler haben die Stunde sehr genossen. Auch die Rückmeldungen der Eltern waren nach Aussagen des Kollegiums sehr gut.
Die Atmosphäre wurde so oder in ähnlicher Art und Weise von allen Kollegen geschildert: Alle genießen das Vorlesen. Die Kinder sind überwiegend aufmerksam, ruhig und sehr gespannt. Sie genießen die ruhige, besondere Stimmung in der für sie neuen Gruppe und mit dem/der teilweise „neuen“ Vorleser/Vorleserin.
Eine zusätzliche Idee für die zukünftige Weiterarbeit ist Folgendes: Nach dem Vorlesen bekommen die Kinder Zeit für ihre Lesekarten. Darauf können sie noch etwas zum Buch schreiben oder malen und sich bei Interesse nochmals über Autor, Titel und Inhalt des Buches informieren.
Tipps zum Vorlesen
1. Ruhe:
Bitte achten Sie auf eine ruhige Atmosphäre. LeserInnen suchen Ruhe, um sich ganz und gar auf die Geschichte und ihre inneren Bildern zu konzentrieren. Orte wie das gemütliche Sofa, die selbstgebaute Höhle, der Lehn- oder Schaukelstuhl oder klassischerweise ein Sofa oder eine Kuschelecke sind ideal, um gemeinsam in die Geschichte „;abzutauchen“;. Kein „;nebenher“; geführtes Gespräch, keine aufdringliche Musik oder Sonstiges sollten idealerweise stören.
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3. Zwischenfragen sind erlaubt:
Die Kinder dürfen mitreden. Vorlesen bedeutet nicht, dass einer den Text herunterrasselt oder das Buch so hält, daß der Zuhöhrer die Bilder sehen kann. Vorlesen bedeutet im Dialog stehen – verbal und emotional. Ein/e aufmerksame/r Vorleser/in spürt, was ein Kind bewegt. Ob es Fragen hat, oder einfach selbst etwas zu dem Geschehen sagen möchte. Dazu muss einem Kind genügend Raum und Zeit gelassen werden. Kinder machen die Dinge noch nicht zum größten Teil mit sich selbst ab, wie wir Erwachsene dies häufig tun. Sie brauchen ein Gegenüber, jemand der sie versteht und sie mit ihren Fragen und Gedanken auffängt. Wir sollten uns auf diesen Dialog einlassen. So können wir viel über die zuhörenden Kinder und ihre (Gefühls-)Welt erfahren und ihnen eine große Portion Selbstsicherheit mit auf den Weg geben.
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5. Kinder haben ihre eigene Zeit.
Drängen Sie die Kinder nicht, die Geschichte möglichst schnell durchzuarbeiten: Ein Kind wird die Lust an solch einem „Pflichtprogramm“ verlieren und dem Buch wahrscheinlich die kalte Schulter zeigen. Kinder spüren sofort, wann es um sie geht und wann ein Erwachsener damit beschäftigt ist, eine „Aufgabe zu erledigen“. Seien Sie ganz bei den Kindern - auch wenn es mal etwas länger dauert.
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7. It´s Showtime!
Gehen Sie beim Vorlesen richtig mit. In jedem von uns schlummern noch ungeahnte schauspielerische und komödiantische Fähigkeiten, die wir hier voll zur Entfaltung bringen können. Kinder finden es überhaupt nicht peinlich, sondern spannend, wenn ein/e LehrerIn oder ein/e BetreuerIn etwa mit verstellter Stimme oder anderem Akzent vorliest. Unsere Kinder werden es uns durch gebanntes Zuhören und Beobachten unserer Mimik und Gestik danken.
8. Der Vorleser / die Vorleserin die liest mit
Es ist wie mit dem bekannten Spruch über das Auge, das mitisst: Ein gutes Kinderbuch ist das, was auch dem Vorleser / der Vorleserin gefällt und begeistert. Es hat keinen Zweck ein Buch vorzulesen, das einem selbst unsympathisch ist oder einen nicht interessiert. Jeder hat seinen ganz eigenen Stil und seine Vorlieben – auch beim Vorlesen.
9. Einfach anfangen.
Lesen Sie einfach vor. Es gibt wirklich so gut wie keine Kinder, die das Vorlesen nicht mögen. Erzählen Sie auch im Alltag immer wieder Geschichten, bei Tätigkeiten, die Sie mit Kindern ausführen (z.B. spannende und rührende Staubsaugergeschichten). Erzählen Sie Geschichten,die Sie selbst als Kind mochten. Erfinden Sie Geschichten mit den Kindern...wilde, lustige, traurige, wirre, alberne oder einfach Geschichten aus dem Leben.
Generelle Anmerkungen zum Lesen
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Mit bestem Beispiel vorangehen
Jeder, der von Kindern fordert, doch einmal ein Buch zur Hand zu nehmen, sollte dies auch selber leben. Nur wenn Kinder auch in ihrem unmittelbaren Umfeld erfahren, dass Erwachsene gerne lesen, werden auch sie sich dem Buch zuwenden wollen. Wir sind ihre Vorbilder.
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